Entführung der Braut

 

 

Den Brauch die Braut am Tage ihrer Hochzeit zu entführen, gibt es schon sehr lange. Früher war dies ganz normal. Im antiken Sparta beispielsweise wurde die Frau aus dem Elternhaus geraubt, dann wurde geheiratet. Alles mit Einverständnis der Braut. Jedoch wurde sie im Hause des Mannes versteckt gehalten und als Mann verkleidet. Vom Ehemann wurde sie nur heimlich besucht um sein sinnliches Verlangen zu befriedigen. Nach außen hin wurde behauptet, dass der Mann noch Junggeselle sei.

 

Später wurde die Frau wirklich während der Hochzeitszeremonie geraubt, allerdings von einem anderen Mann, der sie für sich beanspruchte. Um eine derartige Entführung zu vermeiden, wurde der Braut der sogenannte Brautführer, der sie beschützen sollte, zur Seite gestellt.

 

Heute wird die Brautentführung spaßig gesehen. Normalerweise schnappen sich die Freunde des Bräutigams die Braut während der Feier in einem Moment, in dem der Bräutigam abgelenkt ist, und „verschleppen“ sie an einen öffentlichen Ort, meist in eine Kneipe. Der Bräutigam muss, sobald es ihm auffällt, seine frisch Angetraute suchen gehen. Was die „Entführer“ in der Zwischenzeit für Essen und Getränke ausgeben, muss der Bräutigam bezahlen um seine geliebte Braut freizukaufen.

 

 

Das Braut entführen findet aber mittlerweile nicht mehr so oft statt, da sie den Ablauf der Feier durcheinander bringen kann. Je länger die Entführung dauert, desto ungemütlicher kann es für die Gäste werden. Um dies zu vermeiden, können beispielsweise Hinweise zurückgelassen werden, damit die Braut schneller gefunden wird oder man teilt Gruppen ein, die dann gemeinsam nach der Braut suchen. Man sollte sich auch nicht zu weit vom Ort der Feierlichkeiten entfernen und ein Zeitlimit ist ebenfalls von Vorteil. Schließlich soll die Brautentführung eine kurzweilige Aktion sein und nicht zur langwierigen Tortur für die Gäste werden.