Der obligatorische und wohl auch bekannteste Hochzeitstanz, mit dem das Brautpaar die Tanzfläche eröffnet, ist der sogenannte Hochzeitswalzer - traditionsgemäß der Wiener Walzer. Manchmal wird auch ein langsamer Walzer als Eröffnungstanz gewählt. Seit der Wiener Walzer Anfang des 19. Jahrhunderts auf dem Wiener Kongress begeisterte und dann in der ganzen Welt bekannt wurde, hält sich diese Tradition, und gehörtauf den meisten Hochzeitsfeiern zum Programm unweigerlich dazu. Zuvor wurde der Tanz allerdings als unmoralisch angesehen und hatte daher einen schlechten Ruf. Für damalige Verhältnisse hat es sich nämlich nicht geziemt, dass Mann und Frau so eng aneinander tanzen und sich berühren.

Let’s waltz everybody

Aber natürlich bleibt die Entscheidung für oder gegen den Hochzeitstanz  im Endeffekt dem Brautpaar überlassen. Viele Pärchen besuchen sogar extra einen Tanzkurs um eine gute Figur auf dem Parkett zu machen. Sei es nun um alte Tanzkenntnisse aufzufrischen oder der Liebsten bzw. dem Liebsten zuliebe das Tanzen neu zu erlernen. In Tanzschulen werden meist sogar spezielle Hochzeitskurse angeboten. Vielleicht kennen Sie ja auch jemanden, der tanzen und ihnen die Grundschritte beibringen kann. Die Hauptsache ist doch, dass Sie Spaß an der Sache haben. Es wird Ihnen sicher auch keiner in der Hochzeitsgesellschaft übel nehmen, wenn sie einfach improvisieren.

Nach Aufforderung zum Tanz, meist von der Braut ausgehend, kommen die Eltern der Braut und des Bräutigams hinzu und dann nach und nach alle Gäste, die mittanzen möchten. Die Braut tanzt danach oft mit Ihrem Vater, dann mit dem Schwiegervater und eventuell noch mit anderen Vertretern der männlichen Gesellschaft. Entsprechend fordert der Bräutigam die Schwiegermutter, dann die eigene Mutter und eventuell weitere Damen der weiblichen Verwandtschaft auf.

Am Anfang soll das Brautpaar natürlich im Mittelpunkt stehen und die Aufmerksamkeit ist komplett auf dieses gerichtet. Gleichzeitig soll der Tanz wiederrum die Gäste dazu animieren zu tanzen und sich zu vergnügen. Meist wird durch den Hochzeitstanz der gemütliche Teil des Abends eingeleitet. Sind die Gäste erst einmal auf der Tanzfläche, bleiben viele auch dort. Vorausgesetzt natürlich, dass weiterhin Musik gespielt wird, was normalerweise der Fall ist.

Wiener Walzer oder langsamer Walzer? Klassik oder Popmusik?

Man kann sowohl für den Wiener Walzer als auch für den langsamen Walzer ebenso modernere Musikstücke wählen, entscheidend ist der passende Takt  bzw. das Tempo. Heutzutage werden auch gerne ausgefallenere Interpretationen als Eröffnungstanz gewählt. Manche Pärchen überlegen sich eine eigene Choreographie, andere rappen sogar.