Standesamtlich
Die standesamtliche Trauung - Eine Ehe ist nur gesetzlich gültig, wenn eine standesamtliche Trauung stattgefunden hat. Nur dann wird man vom Staat als Mann und Frau im Sinne eines Ehepaares angesehen. Die kirchliche Trauung hingegen ist – zumindest in Deutschland – freiwillig und hat keine rechtliche Bedeutung.
Öffnungszeiten und Anmeldefristen beachten
Man sollte unbedingt darauf achten, wann das zuständige Standesamt geöffnet hat und rechtzeitig einen Termin vereinbaren. Nicht alle Standesämter trauen sonn- und feiertags oder rund um die Uhr. Manchmal ist dies aber gegen einen Aufpreis trotzdem möglich. In der Regel kann man sich frühestens sechs Monate vor der Trauung im Standesamt anmelden. Es gibt jedoch auch Standesämter, die Ausnahmen machen und schon früher Wunschtermine freihalten. Wenn Sie keinen bestimmten Termin im Auge haben oder sofort heiraten möchten ist dies ebenfalls möglich, vorausgesetzt die nötigen Unterlagen liegen vor. Das Standesamt benötigt die Unterlagen normalerweise 14 Tage vor der Eheschließung.
Allgemeine Informationen
Die standesamtliche und kirchliche Trauung können auf denselben Tag gelegt werden. Sollte dies der Fall sein erfolgt zuerst der Gang zum Standesamt. Allerdings sehen die meisten Paare davon ab beides an einem Tag über die Bühne zu bringen, da dies extrem stressig und aufwändig ist, und verteilen Standesamt und Kirche lieber auf zwei separate Tage. Diese müssen natürlich nicht an zwei aufeinander folgenden Tagen liegen. Sie können frei wählen, wann die kirchliche Trauung stattfinden soll. Manche Paare heiraten erst Wochen oder Monate später kirchlich.
Im Normalfall wird die standesamtliche Trauung im Heimatort bzw. Wohnort der Partner oder zumindest eines Partners angemeldet. Es gibt aber auch die Möglichkeit sich von dort aus an ein anderes Standesamt übersenden zu lassen. Auch wenn die Trauung gesetzlich eigentlich nur in einem öffentlichen Gebäude stattfinden darf, gibt es mittlerweile Standesämter, die auch Trauungen im Freien oder an anderen Plätzen anbieten. Natürlich gegen einen entsprechenden Aufpreis.
Benötigte Unterlagen:
- Gültiger Personalausweis oder Reisepass
- eventuell beglaubigte Abschrift aus dem Familienbuch der Eltern
- Geburts- oder Abstammungsurkunde
- Aufenthaltsbescheinigung des Einwohnermeldeamtes
- Wenn die Eintragung des akademischen Titels oder der Berufsbezeichnung gewünscht wird, dann Nachweis über den derzeit ausgeübten oder erlernten Beruf
- rechtskräftiges Scheidungsurteil oder Sterbeurkunde, falls Sie geschieden oder verwitwet sind
Wichtig: Klären Sie bitte mit Ihrem Standesamt ab, welche Unterlagen in Ihrem Fall benötigt werden. Es können in speziellen Fällen auch zusätzliche Unterlagen erforderlich sein.
Im Standesamt - die Trauzeremonie
Nach dem nervösen Warten vor dem Trauzimmer erfolgt die Begrüßung durch den Standesbeamten bzw. die Standesbeamtin und die Personalien der Trauzeugen werden aufgenommen. Dies geschieht manchmal auch schon vorher in einem separaten Raum. Die Trauung beginnt mit einer kurzen Traurede, die je nach Standesamt bzw. Standesbeamten/-beamtin anders ausfallen kann - manchmal nach Standard, manchmal sehr persönlich, ernst oder etwas humorvoller. Dann wird die wohl wichtigste Frage aller Trauungen gesprochen und hoffentlich dann beiderseits mit „Ja“ beantwortet. Damit gilt das Paar vor dem Gesetz als verheiratet. Es folgen der Ringtausch und der Kuss um das Bündnis gebührend zu besiegeln. Danach wird das Trauungsprotokoll vorgelesen und das Brautpaar sowie die Trauzeugen unterschreiben dieses. Nach nur etwa 20-30 Minuten ist das Paar offiziell verheiratet. Beim Ein- und Auslaufen aus dem Trauzimmer kann auf Wunsch Musik gespielt werden.
Die Heiratsurkunde bzw. Eheurkunde – der amtliche Beleg für das Bestehen der Ehe - können die frisch Angetrauten gleich mitnehmen. Dazu gibt es meist ein Familienstammbuch, was dann fleißig mit Inhalt gefüllt werden kann.